Bambi:
-Originaltitel: "Bambi"
-Regie: James Algar, Samuel Armstrong -Drehbuch: Felix Salten, Perce Pearce -Erscheinungsjahr: 1942 -Produktionsland: USA -Genres: Kinder-Familienfilm -Altersfreigabe: ab 0 Jahre -Länge: 65min |
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Szenenbeschreibung:
Zu Beginn des Films wird die Idylle des Waldes gezeigt. Das frisch geborene Bambi erkundet die Welt und wird dabei von seinen Freunden und seiner Mutter begleitet. Im Winter finden Bambi und seine Mutter eine Futterstelle und verweilen dort, bis die Mutter Jäger hört und die beiden fliehen müssen. Bambi kann sich in Sicherheit bringen, doch seine Mutter wird von einem der Jäger erschossen. Diese Szene wird im Film nicht dargestellt, obwohl Walt Disney diese in Planung hatte. Man sieht Bambi durch den verschneiten Wald laufen und „Mama!“ rufen. Er trifft auf einen großen Hirsch, den Fürsten des Waldes, seinen Vater. Dieser sagt ihm mit ruhiger Stimme: „Du brauchst auf deine Mutter nicht mehr zu warten. Die Jäger haben sie. Du musst jetzt tapfer sein und lernen auf dich allein aufzupassen. Komm, mein Sohn.“ Sein Vater wird Bambis neue Bezugsperson.
Zu Beginn des Films wird die Idylle des Waldes gezeigt. Das frisch geborene Bambi erkundet die Welt und wird dabei von seinen Freunden und seiner Mutter begleitet. Im Winter finden Bambi und seine Mutter eine Futterstelle und verweilen dort, bis die Mutter Jäger hört und die beiden fliehen müssen. Bambi kann sich in Sicherheit bringen, doch seine Mutter wird von einem der Jäger erschossen. Diese Szene wird im Film nicht dargestellt, obwohl Walt Disney diese in Planung hatte. Man sieht Bambi durch den verschneiten Wald laufen und „Mama!“ rufen. Er trifft auf einen großen Hirsch, den Fürsten des Waldes, seinen Vater. Dieser sagt ihm mit ruhiger Stimme: „Du brauchst auf deine Mutter nicht mehr zu warten. Die Jäger haben sie. Du musst jetzt tapfer sein und lernen auf dich allein aufzupassen. Komm, mein Sohn.“ Sein Vater wird Bambis neue Bezugsperson.
Musik & Licht & Darstellung:
Die Musik wurde von Edward H. Plumb eigens für diesen Film komponiert. Die Atmosphäre im Film wird allein durch die klassisch-orchestralen Kompositionen erzeugt. Sie läuft bis auf wenige Szenen ununterbrochen. So bedarf es nicht viel Sprache, um das Geschehen zu kommentieren. Den Tieren des Waldes sowie den Jahreszeiten werden musikalische Motive zugeordnet, um diese zu charakterisieren. Die Musik spielt bei Bambi daher eine sehr wichtige Rolle.
Bei dem Tod von Bambis Mutter ist es Winter. Die Musik ist fröhlich, mit vielen Streichinstrumenten inszeniert. Erst als Bambis Mutter die Jäger wittert bzw. hört wird die Musik düster und tiefe Streichinstrumente setzen ein. Damit wird ein dramatisches Ereignis angekündigt. Die Flucht der beiden Tiere wird mit einer schnellen, spannenden Musik unterlegt. Der Zuschauer wird dadurch in Aufregung versetzt und bangt um die Mutter und ihr Kitz. Erst der zweite Schuss trifft Bambis Mutter. Dafür gibt es zwei Indizien. Zum einen sieht man Bambis Mutter bei den ersten Schuss noch hinter Bambi rennen. Zum Zweiten setzt die Musik unmittelbar vor dem Schuss aus und setzt kurz darauf wieder ein, jedoch mit einem anderen Motiv, ruhiger und trauriger. Es ist nur noch das fliehende Bambi zu sehen und einzelne Streichinstrumente untermalen seine Flucht. Als es das Verschwinden der Mutter realisiert wird die Musik mit einem Akkord stagnierend bis sie komplett aussetzt. Außer Bambis rufen "Mama, wo bist du?" hört man einige Sekunden lang nichts. Als Bambi sein Versteck verlässt kommt das Wintermotiv wieder auf. Es ist leise, beschwingt und beruhigend. Das kleine Bambi ruft weinend seine Mutter, erschreckt sich als der Fürst des Waldes, sein Vater, vor ihm steht. Hier setzt auch die Musik aus, um das gesagte in den Vordergrund zu stellen und dessen Wichtigkeit zu kennzeichnen.
Die Darstellung der Waldtiere war sehr aufwändig, denn sie sollten so reell wie möglich wirken in ihrer Gestik und Mimik, jedoch nicht dem Menschen ähneln. Auch für das Hintergrundbild wurden zahlreiche Beobachtungen und Recherchen durchgeführt. Letztlich entschied man sich, den Wald im Hintergrund nur anzudeuten. Es gibt nur in wenigen Szenen eine detaillierte Zeichnung des Waldes. Bei den Hintergrundbildern handelt es sich ausschließlich um Ölgemälde.
Aufgrund der wenigen Details im Hintergrund, war es umso wichtiger diese mit Licht und Farbe zu ergänzen und lebendig wirken zu lassen. Licht und Farbe geben, genauso wie die Musik, wichtige Indizien zur Atmosphäre und Stimmung. Bei Gefahr (den Jägern) verändert sich das farbenfrohe Bild des Waldes in grau. Die Licht- und Farbgebung steht stark in Korrelation mit der Musik. Das Zusammenspiel mit Bild und Ton verstärkt die Aussagen des Films.
Die Musik wurde von Edward H. Plumb eigens für diesen Film komponiert. Die Atmosphäre im Film wird allein durch die klassisch-orchestralen Kompositionen erzeugt. Sie läuft bis auf wenige Szenen ununterbrochen. So bedarf es nicht viel Sprache, um das Geschehen zu kommentieren. Den Tieren des Waldes sowie den Jahreszeiten werden musikalische Motive zugeordnet, um diese zu charakterisieren. Die Musik spielt bei Bambi daher eine sehr wichtige Rolle.
Bei dem Tod von Bambis Mutter ist es Winter. Die Musik ist fröhlich, mit vielen Streichinstrumenten inszeniert. Erst als Bambis Mutter die Jäger wittert bzw. hört wird die Musik düster und tiefe Streichinstrumente setzen ein. Damit wird ein dramatisches Ereignis angekündigt. Die Flucht der beiden Tiere wird mit einer schnellen, spannenden Musik unterlegt. Der Zuschauer wird dadurch in Aufregung versetzt und bangt um die Mutter und ihr Kitz. Erst der zweite Schuss trifft Bambis Mutter. Dafür gibt es zwei Indizien. Zum einen sieht man Bambis Mutter bei den ersten Schuss noch hinter Bambi rennen. Zum Zweiten setzt die Musik unmittelbar vor dem Schuss aus und setzt kurz darauf wieder ein, jedoch mit einem anderen Motiv, ruhiger und trauriger. Es ist nur noch das fliehende Bambi zu sehen und einzelne Streichinstrumente untermalen seine Flucht. Als es das Verschwinden der Mutter realisiert wird die Musik mit einem Akkord stagnierend bis sie komplett aussetzt. Außer Bambis rufen "Mama, wo bist du?" hört man einige Sekunden lang nichts. Als Bambi sein Versteck verlässt kommt das Wintermotiv wieder auf. Es ist leise, beschwingt und beruhigend. Das kleine Bambi ruft weinend seine Mutter, erschreckt sich als der Fürst des Waldes, sein Vater, vor ihm steht. Hier setzt auch die Musik aus, um das gesagte in den Vordergrund zu stellen und dessen Wichtigkeit zu kennzeichnen.
Die Darstellung der Waldtiere war sehr aufwändig, denn sie sollten so reell wie möglich wirken in ihrer Gestik und Mimik, jedoch nicht dem Menschen ähneln. Auch für das Hintergrundbild wurden zahlreiche Beobachtungen und Recherchen durchgeführt. Letztlich entschied man sich, den Wald im Hintergrund nur anzudeuten. Es gibt nur in wenigen Szenen eine detaillierte Zeichnung des Waldes. Bei den Hintergrundbildern handelt es sich ausschließlich um Ölgemälde.
Aufgrund der wenigen Details im Hintergrund, war es umso wichtiger diese mit Licht und Farbe zu ergänzen und lebendig wirken zu lassen. Licht und Farbe geben, genauso wie die Musik, wichtige Indizien zur Atmosphäre und Stimmung. Bei Gefahr (den Jägern) verändert sich das farbenfrohe Bild des Waldes in grau. Die Licht- und Farbgebung steht stark in Korrelation mit der Musik. Das Zusammenspiel mit Bild und Ton verstärkt die Aussagen des Films.
Folgen:
Nach der düsteren Winterzeit ist es wieder Frühling im Wald. Bambi wird nun von seinem Vater begleitet, auf dem Weg ein erwachsener Hirsch zu werden. Hier bekommt Bambi eine „männliche“ Erziehung zu spüren. Der Vater wirkt streng, ist aber gewillt Bambi auf sein weiteres Leben vorzubereiten. So wird er mutiger und entwickelt einen starken Beschützerinstinkt. Neben dem Vater ist auch Bambis Freundin Feline wichtig für seine Entwicklung. Durch sie lernt Bambi Verantwortung zu übernehmen. Später bekommen sie auch ein Kitz, welches seine Kindheit in der gleichen Umgebung durchlebt wie Bambi. Bambi wird schließlich Fürst des Waldes und löst seinen Vater ab.
Nach der düsteren Winterzeit ist es wieder Frühling im Wald. Bambi wird nun von seinem Vater begleitet, auf dem Weg ein erwachsener Hirsch zu werden. Hier bekommt Bambi eine „männliche“ Erziehung zu spüren. Der Vater wirkt streng, ist aber gewillt Bambi auf sein weiteres Leben vorzubereiten. So wird er mutiger und entwickelt einen starken Beschützerinstinkt. Neben dem Vater ist auch Bambis Freundin Feline wichtig für seine Entwicklung. Durch sie lernt Bambi Verantwortung zu übernehmen. Später bekommen sie auch ein Kitz, welches seine Kindheit in der gleichen Umgebung durchlebt wie Bambi. Bambi wird schließlich Fürst des Waldes und löst seinen Vater ab.
Kritik & Fazit:
Der Film Bambi ist durch seine Gestaltung und musikalische Inszenierung sehr ansprechend für Kinder. Es wird bewusst das Kindchenmotiv verwendet, um eine emotionale Mutter-Kind-Beziehung zu erzeugen. Das Kind kann sich somit mit den Waldkindern identifizieren und vor allen Dingen eine starke emotionale Bindung zu Bambi aufbauen. Sie werden von diesem Film „gefesselt“.
Der Film ist mit seinen traurigen Szenen sehr prägend und schockierend für viele Kinder. Aus diesem Grund verzichtete Disney auf die zusätzliche Darstellung des Todes der Mutter und der Jäger. Walt Disney hatte nie im Sinn, Kinder vor dem Thema Tod zu schützen. Viel mehr wollte er sie altersgerecht an diese schwere Thematik heranführen. Die Gesellschaft war zu der Zeit der Erscheinung des Films vom Krieg geprägt und äußerte negative Kritik zum Werk. Die deutsche Synchronisation wurde 1973 sogar erneuert, indem Dialoge noch mehr auf Kinder zugeschnitten und abgeschwächt wurden. Durch das gesellschaftliche Verlangen nach harmonischeren Filmen und durch Walt Disneys Tod und somit eine Änderung der Geschäftsleitung, wird im deutschsprachigem Raum nur diese Version verwendet.
Bambi hat eine unbeschwerte Kindheit. Seine autoritäre Bezugsperson ist seiner Mutter, von der er stets lernt und ihr gehorcht. Den Umgang mit anderen lernt er durch seine Freunde Klopfer, Blume und Feline. Bambi achtet auf ihre Bedürfnisse. Durch Feline lernt er die für die Konventionelle Stufe wichtige Hilfsbereitschaft und Fürsorge. Beispielsweise begibt er sich bei einem Waldbrand auf die Suche nach ihr.
Die dritte Stufe erreicht Bambi mit der Aufgabe Fürst des Waldes zu sein. Hier interagiert er mit allen Tieren des Waldes. Ob er diese Stufe vollständig durchlebt, geht aus dem Film nicht hervor. Somit entwickelt sich Bambi nach Kohlberg altersgerecht. Kinder können sich gut mit dem Kitz identifizieren. Sie sehen in Blume, Klopfer und Feline möglicher Weise ihre Freunde und wachsen mit und an ihnen. Der angedeutete Tod der Mutter reicht aus, um sich in Bambis Lage versetzen zu können. Kinder, die solch einen Verlust erlebt haben, können Bambi als ihr Vorbild sehen und das Leben so normal wie möglich weiter führen.
Bambi betrauert den Verlust seiner Mutter. Klassisch nach Spiegel verfällt er zunächst in eine Schockphase, in der er den Tod seiner Mutter noch nicht gänzlich realisiert hat. Im Film macht sich dies durch wiederholtes rufen des Satzes: "Mama, wo bist du?" bemerkbar. Aus dieser Phase wird er von seinem Vater geholt. Er zeigt sich als Bambis neue Bezugsperson. Durch ihn akzeptiert Bambi kommentarlos die neuen Umstände und folgt ihm. Wie er die restlichen Phasen der Trauer durchlebt, geht aus dem Film nicht hervor.
Der Film Bambi ist durch seine Gestaltung und musikalische Inszenierung sehr ansprechend für Kinder. Es wird bewusst das Kindchenmotiv verwendet, um eine emotionale Mutter-Kind-Beziehung zu erzeugen. Das Kind kann sich somit mit den Waldkindern identifizieren und vor allen Dingen eine starke emotionale Bindung zu Bambi aufbauen. Sie werden von diesem Film „gefesselt“.
Der Film ist mit seinen traurigen Szenen sehr prägend und schockierend für viele Kinder. Aus diesem Grund verzichtete Disney auf die zusätzliche Darstellung des Todes der Mutter und der Jäger. Walt Disney hatte nie im Sinn, Kinder vor dem Thema Tod zu schützen. Viel mehr wollte er sie altersgerecht an diese schwere Thematik heranführen. Die Gesellschaft war zu der Zeit der Erscheinung des Films vom Krieg geprägt und äußerte negative Kritik zum Werk. Die deutsche Synchronisation wurde 1973 sogar erneuert, indem Dialoge noch mehr auf Kinder zugeschnitten und abgeschwächt wurden. Durch das gesellschaftliche Verlangen nach harmonischeren Filmen und durch Walt Disneys Tod und somit eine Änderung der Geschäftsleitung, wird im deutschsprachigem Raum nur diese Version verwendet.
Bambi hat eine unbeschwerte Kindheit. Seine autoritäre Bezugsperson ist seiner Mutter, von der er stets lernt und ihr gehorcht. Den Umgang mit anderen lernt er durch seine Freunde Klopfer, Blume und Feline. Bambi achtet auf ihre Bedürfnisse. Durch Feline lernt er die für die Konventionelle Stufe wichtige Hilfsbereitschaft und Fürsorge. Beispielsweise begibt er sich bei einem Waldbrand auf die Suche nach ihr.
Die dritte Stufe erreicht Bambi mit der Aufgabe Fürst des Waldes zu sein. Hier interagiert er mit allen Tieren des Waldes. Ob er diese Stufe vollständig durchlebt, geht aus dem Film nicht hervor. Somit entwickelt sich Bambi nach Kohlberg altersgerecht. Kinder können sich gut mit dem Kitz identifizieren. Sie sehen in Blume, Klopfer und Feline möglicher Weise ihre Freunde und wachsen mit und an ihnen. Der angedeutete Tod der Mutter reicht aus, um sich in Bambis Lage versetzen zu können. Kinder, die solch einen Verlust erlebt haben, können Bambi als ihr Vorbild sehen und das Leben so normal wie möglich weiter führen.
Bambi betrauert den Verlust seiner Mutter. Klassisch nach Spiegel verfällt er zunächst in eine Schockphase, in der er den Tod seiner Mutter noch nicht gänzlich realisiert hat. Im Film macht sich dies durch wiederholtes rufen des Satzes: "Mama, wo bist du?" bemerkbar. Aus dieser Phase wird er von seinem Vater geholt. Er zeigt sich als Bambis neue Bezugsperson. Durch ihn akzeptiert Bambi kommentarlos die neuen Umstände und folgt ihm. Wie er die restlichen Phasen der Trauer durchlebt, geht aus dem Film nicht hervor.